2016-0017 ▶

Vom Himmel hoch ...

... haben starke Regenfälle im linksrheinischen Bonner Umland im Stadtbezirk Bad Godesberg zu erheblichen Sachschäden geführt. Sowohl der Godesberger Bach als auch der Mehlemer Bach konnten die Wassermassen nicht fassen und waren über die Ufer getreten. Einsatzschwerpunkte waren die Ortslagen Bad Godesberg-Mitte und Mehlem.

Fast alle Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr Bonn wurden zur Bereitstellung in die Feuerwache 3 nach Bad Godesberg alarmiert. Von hier aus wurden sie mit ihren Fahrzeugen zu verschiedenen Einsatzorten im Stadtbezirk abkommandiert.

Einsatzschwerpunkt Godesberg

Der Besatzung des Löschgruppenfahrzeugs Lengsdorf kam zunächst die Kontrolle des Godesberger Baches zu. Der Bach war in der Breite von ca. 20 m beidseitig über die Ufer getreten und hat angrenzende Häuser z.T. vollständig umschlossen. Die betroffenen Gebäude wurden kontrolliert. Die Bewohner wurden informiert und angehalten, die Keller nicht zu betreten.

Im weiteren Verlauf haben die Einheiten Bonn-Mitte, Duisdorf, Lengsdorf, Röttgen und ca. 30 Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Erftstadt (Rhein-Erft-Kreis) die betroffenen Keller und Wohnungen unter Einsatz von Tauchpumpen (TP 4) und Wassergutsaugern leer gepumpt. Die Statik eines Hauses wurde wurde durch einem Fachmann überprüft. Befürchtungen von extremen Unterspülungen bestätigten sich nicht.

Von ca. 2:00 bis 4:30 Uhr war das LF Lengsdorf darüber hinaus zur Unterstützung der Kräfte im Einsatzabschnitt Fronhofer Galeria eingesetzt.

Einsatzschwerpunkt Mehlem

Der Lengsdorfer Schlauchwagen mit seinen 2000 m Schlauchmaterial wurde zur Unterstützung der Einsatzkräfte nach Mehlem beordert. Dort war in Folge des Starkregens der Mehlemer Bach über die Ufer getreten, wodurch einige Wohngebäude unterspült wurden. Der Schlauchwagen war zunächst an der Rüdigerstraße in Bereitstellung und danach in unmittelbarer Nachbarschaft der Kirche St. Severin eingesetzt.

Zusammen mit den Einheiten Bonn-Lannesdorf und Ruppichteroth-Winterscheid wurde zunächst mit vier Tragkraftspritzen (TS) und acht B-Schlauchleitungen ein provisorischer Bypass gelegt, durch welchen dem überfüllten Bach entnommenes Wasser dem Abwasserkanal auf der Kreuzung Mainzer Straße/Meckenheimer Straße zugeführt wurde.

Da die Entlastung des Baches auf diese Weise nicht ausreichte, wurden schon frühzeitig die Löschgruppen Köln-Holweide, Köln-Rodenkirchen und das Technische Hilfswerk angefordert. Beide verfügen über auf Anhängern fest montierte Hochleistungspumpen und A- und F-Druckschläuche. Nachdem diese großvolumigen Leitungen (Ø A 110 mm; F 150 mm) eingesetzt waren, konnten die verlegten B-Leitungen wieder entfernt werden.

Am frühen Sonntagmorgen wurden die Einsatzkräfte aus Lengsdorf abgelöst. Der (fast leere) Schlauchwagen fuhr von Mehlem nach Godesberg, um von dort gemeinsam mit den Kameraden vom Löschgruppenfahrzeug und dem zwischenzeitlich ebenfalls eingesetzten Mannschaftstransporter nach Lengsdorf zurückzukehren.

Im Einsatz

LE 1 Wache Zentrum + AB-Einsatzleitung

LE 2 Wache Beuel

LE 3 Wache Bad Godesberg

LE 11 Bonn-Mitte > Wachbereitsch. FW 1

LE 12 Buschdorf

LE 13 Dransdorf

LE 14 Endenich

LE 15 Rheindorf

LE 21 Beuel

LE 22 Geislar

LE 23 Holtorf

LE 24 Holzlar + GW-Licht

LE 25 Oberkassel

LE 31 Bad Godesberg

LE 32 Dottendorf

LE 33 Kessenich

LE 34 Lannesdorf + IuK-Einheit

LE 35 Mehlem

LE 41 Duisdorf

LE 42 Lengsdorf (LF, SW, MTF)

LE 44 Röttgen + IuK-Einheit

FF Erftstadt (Rhein-Erft-Kreis)
– LG Lechenich

FF Köln
– LG ES Esch
– LG HO Holweide
– LG RD Rodenkirchen

FF Ruppichteroth (Rhein-Sieg-Kreis)
– LZ 2 Winterscheid

LdF Bonn
Einsatzführungsdienst
A-Dienst
B-Dienst

Rettungsdienst

Polizei

SWB Stadtwerke Bonn
– Bus und Bahn
– Energie und Wasser

ASB Bonn

DRK Bonn > Verpflegung der Einsatzkräfte

JUH Bonn

MHD Bonn

THW Bonn + Beuel
– FG Wasserschaden/Pumpen

Presse und Medien

02.06.2016 General-Anzeiger | Philipp Königs:
Hochwasser in Bonn – „Perfekten Schutz gibt es nicht“ | Fotos

04.06.2016 YouTube | nrw-aktuell.tv:
Unwetter zog über Bonn - Überflutungen in Mehlem | Video 2:26 min

04.06.2016 General-Anzeiger | Redaktion:
Überschwemmungen in Bonn und der Region – Helfer im Dauereinsatz | Fotos

05.06.2016 General-Anzeiger | Lisa Inhoffen, Emanuel Schneider-Barthold:
Pressekonferenz in Mehlem – Häuser in Mehlem einsturzgefährdet | Fotos

07.06.2016 General-Anzeiger | Joshua Bung, Ayla Jacob:
Unwetterschäden in Godesberg – Mehlemer können in ihre Häuser zurück | Fotos

07.06.2016 YouTube | Einsatz NRW:
Hochwasser – Großeinsatz für die Hilfsorganisationen in Bonn | Video 9:17 min

07.06.2016 YouTube | Report 24:
Spezialfahrzeug im Einsatz Hochwasser Bonn Bad Godesberg | Video 1:39 min

07.06.2016 YouTube | Report 24:
Hochwasser Bonn Bad Godesberg | Video 1:39 min

07.06.2016 YouTube | Einsatzfahrten und so:
Überschwemmungen in Bonn-Mehlem am 04./05.06. | Video 12:46 min

09.06.2016 General-Anzeiger | Philipp Königs:
Unwetter in Bonn – Entlastungskanal als „Sonderlösung“ | Foto

09.06.2016 General-Anzeiger | Johanna Heinz, Ayla Jacob:
Unwetterschäden Fronhofer Galeria – Autos aus überfluteter Tiefgarage geborgen

10.06.2016 General-Anzeiger | Joshua Bung, Lisa Inhoffen, Ayla Jacob:
Nach der Überschwemmung in Bad Godesberg – Vom Wasser zerstört | Fotos

11.06.2016 General-Anzeiger | Ayla Jacob:
Fronhofer Galeria – Nach Überschwemmung noch sechs Wochen geschlossen

16.06.2016 General-Anzeiger | Joshua Bung:
Hochwasser in Bad Godesberg – Schnelle Hilfe in Aussicht gestellt | Fotos

16.06.2016 General-Anzeiger | Joshua Bung:
Fronhofer Galeria – Unternehmen befürchten Totalverlust der Ware | Fotos

17.06.2016 General-Anzeiger | Joshua Bung:
Unwetter Godesberg – Fronhofer Galeria öffnet spätestens in fünf Wochen | Fotos

09.07.2016 General-Anzeiger | Andreas Dyck:
Fronhofer Galeria – Wiedereröffnung rückt in die Ferne | Foto

28.10.2016 General-Anzeiger | Ayla Jacob:
Fronhofer Galeria in Bad Godesberg – Auch Benetton hört auf | Fotos

28.10.2016 General-Anzeiger | Ayla Jacob:
Bad Godesberg – Unter Fronhofer Galeria kann wieder geparkt werden | Fotos

Hintergrundinformation

Druckschläuche dienen zur Wasserweiterleitung. Sie sind in verschiedenen Größen aus einem Kunstfasergewebe (Polyester ) gefertigt und auf der Innenseite gummiert. An den Enden sind Kupplungen aus Metall befestigt. Die Schläuche werden zur Brandbekämpfung eingesetzt, indem mit entsprechenden Strahlrohren Löschmittel – vorwiegend Wasser – abgegeben wird. Sie können aber auch bei Hochwasser zum Fortführen von Schmutzwasser Verwendung finden.

_ Druckschlauch	Durchmesser	_ Länge	Füllmenge	_ Kaufpreis*
_ A	___ 110 mm	__ 20 m	__190,0 Liter	__ EUR 221,–
_ A (Kurzversion)	___ 110 mm	__ 05 m	__048,0 Liter	__ EUR 105,–
_ B (für Drehleiter)	___ 075 mm	__ 35 m	__155,0 Liter	__ EUR 178,–
_ B		__ 20 m	__088,0 Liter	__ EUR 090,–
_ B (Füllschlauch)		__ 05 m	__022,0 Liter	__ EUR 043,–
_ C 52	___ 052 mm	__ 15 m	__032,0 Liter	__ EUR 050,–
_ C 42	___ 042 mm	__ 15 m	__021,0 Liter	__ EUR 052,–
_ D (Langversion)	___ 025 mm	__ 15 m	__007,4 Liter	__ EUR 050,–
_ D	___ 025 mm	__ 05 m	__002,5 Liter	__ EUR 025,–
_ F	___ 150 mm	__ 20 m	__354,0 Liter	__ EUR 248,–
_ S 28	__ 0028 mm	__ 30 m	__018,5 Liter
_ S 32	__ 0032 mm	__ 30 m	__024,0 Liter

.*) Angegeben sind auf glatte Euro-Beträge gerundete Brutto-Durchschnittspreise von
.*) fünf Anbietern aus den Jahren 2014 bis 2016 für die Schläuche in Normalausführung.

Druckschläuche der Größen A und F sind bei den öffentlichen Feuerwehren nur sehr selten zu finden.

Die Größe A (Ø 110 mm) wird bei Werkfeuerwehren von Chemiebetrieben und Raffinerien und von Katastrophenschutz-Einheiten bei Pumparbeiten nach Hochwasser eingesetzt.

Die Größe F (Ø 150 mm) wird in Verbindung mit speziellen Pumpen zur Förderung großer Wassermengen z.B. beim THW durch die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen benutzt.